Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Forschung

Querformate – eine explorative Studie zur Gestaltung fächerübergreifenden Unterrichts

Projektverantwortlicher: Christopher Hempel

Laufzeit: 1.1.2024 bis 31.8.2024

Finanzierung: Eigenmittel

Fächerübergreifender Unterricht wird seit langem als vielversprechender Ansatz betrachtet, um den engen Fokus des Fachunterrichts zu überwinden und der Komplexität gesellschaftlicher Probleme sowie den Interessen von Schüler*innen besser gerecht zu werden. Trotz dieser hohen Erwartungen zeigt sich jedoch eine erhebliche Forschungslücke, da theoretische und empirische Arbeiten zu fächerübergreifendem Unterricht rar sind und das Feld von terminologischen Unklarheiten und Abgrenzungsproblemen geprägt ist.

Das Forschungsprojekt Querformate zielt darauf ab, in zunächst explorativer Weise die Gestaltung und Umsetzung von fächerübergreifendem Unterricht an allgemeinbildenden Schulen zu untersuchen. Die übergreifende Frage lautet: Wie bewältigen Schulen und Lehrkräfte die Anforderung, quer zum dominierenden Fachprinzip in der Schule Formate fächerübergreifenden Unterrichts zu realisieren?

Ein Kontext des Projekts ist die laufende Überarbeitung der Lehrpläne in Sachsen-Anhalt, in denen das fächerübergreifend angelegte Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in besonderem Maße Berücksichtigung findet. Die neuen Lehrpläne enthalten auch überarbeitete Hinweise zur Umsetzung fächerübergreifenden Unterrichts, die als ein potenzieller Ausgangspunkt für Schul- und Unterrichtsentwicklung in diesem Bereich angesehen werden können.

Das Projekt adressiert im Wesentlichen zwei Zielgruppen: (angehende) Lehrkräfte, die fächerübergreifenden Unterricht an ihrer Schule gestalten möchten oder sich für dieses Konzept interessieren, und Personen aus der Schul- und Unterrichtsforschung, die sich mit der Konstitution unterrichtlicher Ordnungen jenseits schulfachlicher Rahmungen beschäftigen. Es gliedert sich in drei Teilstudien: eine konzeptionelle Analyse, eine quantitative Erhebung und eine vertiefende, qualitativ-rekonstruktive Untersuchung. Gemeinsam liefern sie ein genaueres Bild der Bedingungen, Möglichkeiten und Herausforderungen fächerübergreifenden Unterrichts in einer schulischen Praxis, die nach wie vor ganz maßgeblich durch Fächer geprägt und strukturiert ist.

Das Musiktheater als fächerübergreifende
Lernumgebung. Eine rekonstruktive Untersuchung
musiktheatralen Lehrens und Lernens an der Schule
(Promotionsprojekt)

Projektverantwortlicher: Marcel Weigelt

Laufzeit: 1.10.2023 bis 30.9.2026

Finanzierung: BMBF (als Teil der Ausstattung der Juniorprofessur)

Das Promotionsvorhaben nimmt den fächerübergreifenden Unterricht an Schulen in den Blick. Hierbei werden Lehrkräfte nach ihren gemeinsamen musiktheatralen Projekten mit Schüler*innen an ihrer Schule befragt. Mithilfe von Gruppendiskussionen soll rekonstruiert werden, wie (a) die Aushandlungsprozesse unter den Lehrkräften bezüglich des in seinen Anlagen bereits fächerübergreifend ausgerichteten Musiktheaters erfolgen und welche Schwerpunkte dabei von einzelnen Teilnehmer*innen gesetzt werden und wie (b) dabei ein fächerübergreifendes Profil erarbeitet und in die gemeinsame Kooperation der Lehrkräfte integriert wird. Somit verbindet das Forschungsvorhaben die curriculare (An-)Forderung nach der Integration fächerübergreifenden Unterrichts in der Schule mit der Praxis des meist fachsingulär (Musik) verantworteten Musiktheaters als Schulprojekt.

„Mehr als über's Wetter reden.“ Ko-kreative und
kollaborative Entwicklung und Implementierung
empirisch fundierter Fortbildungs- und
Unterrichtsmodule für Klimabildung

Projektverantwortlicher an der MLU: Christopher Hempel

gemeinsames Projekt mit Inken Heldt, Universität Passau, und Luisa Girnus, FU Berlin

Laufzeit: 15.10.2024 bis 14.4.2027

Finanzierung: DBU

Ziel des Projekts ist es, auf Basis der empirischen Erhebung der Perspektiven von Lernenden und Lehrenden zum Thema Klima(-wandel) und durch die kollaborative Entwicklung, Erprobung und Implementierung entsprechender Unterrichtsmodule die schulische Praxis im Bereich Klimabildung zu unterstützen. Ergebnisse und Erkenntnisse sollen dann über Fortbildungen (angehenden) Lehrkräften in allen Phasen der Lehrer*innenbildung hinweg zugänglich gemacht werden.

Konflikte und Kontroversen an mexikanischen Schulen. Studien zum schulischen Zusammenleben (convivencia escolar)

Projektverantwortlicher: Christopher Hempel

Laufzeit: 1.1.2023 bis 31.3.2024

Finanzierung: DAAD (1/23 – 6/23)

Die ethnographisch angelegte Studie untersucht den schulischen Alltag und die Perspektiven von Lehrkräften an fünf Schulen im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato. Empirische Grundlagen sind Beobachtungsprotokolle und transkribierte Gruppendiskussionen. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Frage, wie sich gesellschaftliche Konflikte und Kontroversen im Schulalltag spiegeln und wie die Lehrkräfte die damit verbundenen Herausforderungen verhandeln.

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