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Preußische Pädagogische Akademie Halle

Bauzeichnung der geplanten Pädagogischen Akademie

Bauzeichnung der geplanten Pädagogischen Akademie

Bauzeichnung der geplanten Pädagogischen Akademie

Preußische Pädagogische Akademie Halle (1930 - 1933)

Als Modell für eine reformierte Volksschullehrerbildung wurden in Preußen die Pädagogischen Akademien konzeptionell entwickelt und ab 1925 aufgebaut.
Der Artikel 143 der Weimarer Verfassung legte fest:
„Die Lehrerbildung ist nach den Grundsätzen, die für die höheren Schulen gelten, für das Reich einheitlich zu regeln.“
Die Volksschullehrerausbildung erhielt den Status einer höheren Fachbildung. Eingerichtet wurde eine eigenständige, von der Universität unabhängige Institution, die mit fortschrittlichen reformpädagogischen Intentionen der Preußischen Regierung verknüpft wurde.
Die Pädagogische Akademie Halle war die einzige auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt. Sie wurde am 10. Mai 1930 als evangelische Akademie eröffnet.
An den Vorbereitungen war Adolf Reichwein, in der Gründungsphase persönlicher Referent des Kultusministers Becker, wesentlich beteiligt. Akademiedirektor wurde Prof. Dr. Julius Frankenberger. Er hatte die Möglichkeit, das Dozentenkollegium relativ homogen zusammenzusetzen. Dies führte dazu, dass die durch Hermann Nohl vertretene Richtung der  Pädagogik in Halle recht stark vertreten war.
Auf eine vertiefende  Fachbildung wurde in dem zweijährigen Ausbildungsgang mit Verweis auf  das Abitur verzichtet. Demgegenüber bildete die methodisch-didaktische Einführung in die Volksschulfächer eindeutig den Schwerpunkt des Studiums.
Zur Vermittlung von Theorie und Praxis wurden neuartige Elemente in die Ausbildung einbezogen: Exkursionen, pädagogischer Anschauungsunterricht, Sozialpraktikum und Schulhelferzeit, Unterrichtsdemonstrationen, Blockpraktika, Landschulpraktikum, Zeltlager-Schulpraktikum.
Den Pädagogischen Akademien waren „Akademieschulen“ angeschlossen. Mit den Akademieschulen sollte das Ziel erreicht werden, gute Praxis erleben und gestalten zu können.
Vom  Gemeinschaftsleben der Hochschule wurde eine bildende Wirkung auf die Studierenden erwartet. Wesentlich für die Gemeinschaftsbildung war die Pflege des musischen Bereiches, in dem sich die Kunsterziehungsbewegung in all ihren Funktionen auswirkte, nicht zuletzt in den Akademiefesten, die Höhepunkte des musischen Lebens und der Gemeinschaftsbildung wurden.
Die Pädagogische Akademie Halle wurde im Frühjahr 1933 nach der Übernahme der Regierungsgewalt durch die Nationalsozialisten in eine „Hochschule für Lehrerbildung“ (HfL) unter nationalsozialistischem Vorzeichen umgewandelt. Die meisten Dozenten wurden entlassen oder in den einstwei-ligen Ruhestand versetzt. Dazu gehörten: Hans Ahrbeck, Elisabeth Blochmann und Adolf Reichwein.

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